Dieser lesenswerte Artikel auf
Spiegel Online zum Thema der "Generation C64" hat mich an so mancher Stelle dazu bewegt, zustimmend mit dem Kopf zu nicken.
Ich bin mit der frühen Generation von Heimcomputern aufgewachsen, obgleich ich Atarianer war, statt C64-Anhänger (und später
Atari ST statt Amiga). Ich habe eifrig mit Freunden
Atari 2600 gespielt. Mein erstes Basicprogramm schrieb ich auf einem Sharp Taschencomputer, den ich von einem Schulkameraden geliehen hatte - es war ein Horoskop-Programm übrigens. Mein erster Computer war ein
ZX 81 mit einem 1 Kb RAM, den ich mir nur kaufen konnte, weil ich einen Teil meiner Comicsammlung auf dem Flohmarkt verkaufte. Ja, ich bin eindeutig ein Kind der frühen Computergeneration.
Heutzutage ist der Umgang mit dem Computer als Medium für mich zum Alltag geworden, beruflich und privat. Das Web und seine Nutzung als Kommunikations- und Informationskanal ist für mich eine grundlegende Kulturtechnik.
Damit verbunden sind gesellschaftliche und politische Interessen. Interessen, die sich in der Politik nicht wiederfinden, die ich nicht wiederfinden kann.
Bislang war es mir nicht so bewusst gewesen, aber die Debatte um das Gesetz von Frau von der Leyen hat mir sehr deutlich aufgezeigt, das meine "politische" Heimat, in der ich mich jahrzehntelang wiedergefunden habe, die gute, alte Sozialdemokratie, mich nicht repräsentiert.
Tatsächlich gibt es eigentlich kaum eine Partei, die die Generation "Internet" so richtig ernst zu nehmen scheint. Was man nicht kennt, das ignoriert man. Dabei lägen hier doch ungeahnte Mobilisierungspotentiale. Nicht nur Wählerstimmen sondern auch Meinungsbildung und mediales Echo im Web.
Am Ehesten scheinen mir das noch die Grünen erkannt zu haben.
Gleichwohl bleibt da noch sehr viel zu tun.