....die bei Konzerten in der ersten Reihe sitzen?
Diese Frage stellte sich der von mir sehr geschätzte Satiriker und Essayist
Max Goldt als Überschrift zu einer seiner Kolumnen und diese Frage möchte ich heute als Überschrift und Aufhänger für einen Blogeintrag "entwenden".
Max Goldt, den ich seit vielen Jahren sehr sehr mag und dessen Werk ich aufmerksam verfolge, ist einfach großartig, ein wahrer Meister des Wortes und der Wortmelodie, dabei treffsicher in Pointen und vor allem unübertroffen in seiner Fähigkeit des Themenwechsels und der Schachtelung von unterschiedlichsten Gedanken und absurden Thematiken innerhalb von nur ein paar Absätzen. Seitdem ich "Der Krapfen auf dem Sims" als Hörbuch geschenkt bekam, bin ich ein Verehrer um nicht zu sagen Fan.
Gern erinnere ich mich an solche Höhepunkte wie "Ich will nicht in Chikago schreiben, ich will in New York schreiben", wobei ich bis heute nicht heraushabe, wie die Schriftart Chikago aussieht.
Zur Höchstform läuft Max Goldt auf, wenn er Berge von nutzlosem aber amüsantem Wissen miteinander zu einem Artikel auf eine Weise verbindet, die einfach herrlich komisch ist. Seine Live-Lesungen kann ich nur empfehlen! Großes Kino der Wortkunst.
Ähnliches gilt auch für die Gruppe Janus, die ich wegen ihrer Texte sehr schätzen gelernt habe und auf die ich unlängst wieder verstärkt aufmerksam wurde, da ich mich zur Zeit mit dem seltenen, ja man könnte sagen, exotischen Rollenspiel "Kleine Ängste" befasse, zu dem die Gruppe einst eine CD beisteuerte.
"Kleine Ängste", das nur in einer kleinen Sammlerauflage in Deutschland bei Feder & Schwert erschien, gehört sicherlich zu den ungewöhnlichsten Bestandteilen meiner Sammlung von exotischen Rollenspielen - eine Gattungsform, für die ich ein Faible habe. Aber Janus machen nicht nur gute, manchmal von Brecht oder Kafka inspirierte Texte, sondern auch wirklich gute Musik, die durchaus meinem Geschmack entspricht.
Weniger meinem Geschmack entsprechende Musik machen Scooter, die mit Max Goldt aber immerhin gemein haben, das sie seit vielen Jahren dabei und stets ihrer Linie treu geblieben sind. Heute dringt aus dem Radio die Nachricht in mein gänzlich unvorbereitetes Ohr, das Scooter bemerkenswerterweise nach nur einer Woche Madonnas Hitalbum in Großbritannien von Platz 1 der Charts und somit aus der ersten Reihe verdrängt haben. Man muss den Jungs zugestehen, das sie im Laufe der Jahre ihr Konzept kein bißchen veränderten und somit auch nicht leiser geworden sind. Ob sie weiser wurden?
So wie sich nun Max Goldt nach der Weisheit der Leute in der ersten Reihe fragte, so frage ich mich, wer eigentlich mein Blog so liest und was man in der "ersten Reihe" des Bloglesens eigentlich so gerne lesen möchte. Bislang hat sich mein Blog meist auf drei Themenkreise konzentriert, zum Einen persönliche Ansichten und Meinungen, zum Anderen Mac- und iPhone-spezifisches und neuerdings zum Dritten Vampirisches.
Das es Unentwegte gibt, die mein Blog lesen und auch Unentwegte, die Scooter hören, steht außer Frage, das Erstere beweist schon meine Statistikanzeige während das Letzere die Statistiken der Musikmogule beweisen werden, auch wenn Schnittmenge dieser beiden Personenkreise möglicherweise eher klein sein mag.
Dennoch möchte ich meine Leser an dieser Stelle einbeziehen und ihnen die Gelegenheit geben, sich den Themenschwerpunkt eines der nächsten größeren Blogeinträge auszusuchen. Sprich entweder etwas ausführlicheres, Mac-Orientiertes, oder etwas Vampire-Spezifisches oder persönliche Betrachtungen (worunter bei mir irgendwie auch Gedichte fallen).
Also, werte Leserin, geschätzter Leser, was darf es sein? Die Mehrheit in den Kommentaren mag entscheiden! Und so schließe ich diesen Beitrag mit der Bemerkung, das ich noch nie ein Scooteralbum oder eine Single gekauft habe, also absolut nicht daran beteiligt bin, das Scooter in England auf Platz Eins ist, wohl aber Janus jederzeit kaufen würde, sofern sie eine neue CD herausbringen und - auch hier eine weitere Parallele zu Max Goldt - auch dessen nächstes Buch oder Hörbuch jederzeit bedenkenlos käuflich erwerben werde.